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Weltraumforschung

Mit Virtual Reality im Weltraum entspannen

Im «Raumschiff», der Werkstatt für Astronomie in Dübendorf, kann man Wissenschaft erleben. Mit einer Virtual-Reality-Brille können Besucherinnen und Besucher zum Beispiel im Weltraum schweben. Entwickelt haben die Anwendung Informatik-Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.

Floating in Space

«Wir wollen die Grösse des Weltalls erlebbar machen», sagt Hanna Sathiapal, «und das ohne Schiessereien und Eroberung». Sathiapal betreibt zusammen mit André Csillaghy das «Raumschiff», eine interaktive Werkstatt für Astronomie in Dübendorf. Die beiden arbeiten am Institut für Data Science FHNW, das sich unter anderem mit Sonnenphysik und Astroinformatik befasst. Das «Raumschiff» ist für die beiden Weltraum-Begeisterten eine Herzensangelegenheit. In der Mischung aus Maker-Space und Eventlokal können Jung und Alt Workshops zu Astronomie besuchen, Raketen basteln oder auch einfach einen Kaffee trinken und über die Welt philosophieren.

Grössenverhältnisse sichtbar machen

Aus der Vision eines friedlichen Zugangs zum Weltraum entstand die Idee einer Virtual-Reality-Applikation (VR). «Wir wollten herausfinden, ob es mit VR möglich ist, eine Wahrnehmung von räumlicher Grösse zu erzeugen, die sonst auf der Erde nicht möglich ist», erklärt Sathiapal. Sie taufte das Projekt «floating in space» – im Weltraum schweben – und beauftragte die zwei Informatik-Studenten Kevin Biehler und Marcel Groux. Diese entwickelten vier verschiedene Szenarien, in denen den Nutzern bestimmte Aspekte wie die Grösse der Planeten oder die Distanzen im Weltall veranschaulicht werden. Mit der VR-Brille aufgesetzt navigieren die Anwenderinnen und Anwender durch die virtuelle Welt und können durch das Sonnensystem spazieren oder Planeten nach Grösse sortieren. Dabei wird beispielsweise deutlich, wie riesig die Sonne im Vergleich zu den Planeten oder wie weit Neptun von der Sonne entfernt ist. Zur Anwendung gehört auch ein «Entspannungsmodus», wo man sich einfach im Weltall schwebend erholen kann. Auf einem realen Sitzsack liegend kann man so in der Weite des Sonnensystems meditieren. Die 360-Grad-Szenarien stammen von Aufnahmen aus verschiedenen NASA-Missionen.

Einfach zu benutzen

«Für uns war es wichtig, dass die Steuerung der virtuellen Realität niemanden überfordert», sagen die beiden Jung-Informatiker, «schliesslich soll die Applikation von Kindern bis zu Pensionären genutzt werden können». «Usability» – also die Benutzerfreundlichkeit – ist ein zentraler Inhalt des Informatikstudiums. Besucherinnen und Besucher des «Raumschiffs» sollten die Brille mit dem Controller ohne vorherige VR-Erfahrung intuitiv benutzen können. Während der Entwicklung haben die beiden Studenten darum mehrere Testrunden mit Probanden durchgeführt: «Mit den Rückmeldungen konnten wir laufend neue Features umsetzen», erklärt Marcel Groux das Vorgehen.

Eintauchen in die virtuelle Realität

Die VR-Installation «floating in space» wurde von den Besucherinnen und Besuchern des «Raumschiffs» begeistert aufgenommen. «Die Jüngsten konnte die VR-Brille kaum halten», schmunzelt Hanna Sathiapal. «Viele Besucher waren begeistert, was mit der VR-Technologie möglich ist», kann auch Kevin Biehler berichten, «die positiven Reaktionen waren sehr motivierend». Für die beiden Informatiker ist die Tiefe der Immersion mit VR-Brillen – also das Eintauchen in die virtuelle Realität – auch nach einem halben Jahr Arbeit am Projekt nach wie vor faszinierend. Und sollten sie nach getaner Arbeit ein Bedürfnis auf Erholung haben, können Sie sich immer im Weltraum entspannen.

Das Raumschiff

Die VR-Installation «floating in space» und weitere Angebote können jeweils am Samstag im «raumschiff», der Werkstatt für Astronomie in Dübendorf, ausprobiert werden. Dazu gehören das Science Café mit interessanten Weltraum-Experten oder spannende Workshops für Kinder.

Über Digital Bytes

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