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Design & Technology

Die Dating-App für Stellensuchende

Das Start-up Yooture hat eine Plattform entwickelt, die das Stellensuchen einfacher machen soll. Dafür wurden die Jungunternehmer kürzlich mit dem 3. Platz am Swiss ICT Public Award 2015 ausgezeichnet. Die ausgeklügelte «Matching»-Methode haben die drei ehemaligen UBS-Mitarbeiter zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW entwickelt.

Die richtige Stelle zu finden ist schwierig: Jobsuchende und Arbeitgebende müssen zusammenpassen ‒ wie in einer Beziehung. Während es für die Beziehungssuche bereits viele Dating-Apps gibt, gestaltet sich die Suche nach der idealen Arbeitsstelle meist noch traditionell: Mühsames Durchforsten von Stelleninseraten und zeitraubende Bewerbung ‒ oft noch schriftlich mit Plastikmappe. Weder für Stellensuchende noch für Unternehmen ist das effizient. Das Zürcher Start-up Yooture will das mit ihrer Plattform ändern.

Gefunden werden statt zu suchen

«Wir wollen die Online-Dating-App für Stellensuchende sein,» sagt Martin Scherrer, Co-Gründer von Yooture. Zwar suchen Firmen ihre Kandidaten bereits über bekannte Soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Doch mehrheitlich dienen diese Plattformen dem Networking und dem Selbstmarketing. Eine «Matching»-Funktion gibt es nicht. Yooture hingegen soll Stellensuchende und Arbeitgebende aktiv zusammenbringen. Basis dazu ist ein vollständig ausgefülltes Profil der suchenden Person. Dieses kann ‒ falls gewünscht ‒ aus Xing oder LinkedIn importiert und verfeinert werden. Über die Anwendung «Professional Me» kann man sich nun mit Personen vergleichen, die über ähnliche Qualifikationen verfügen.  Eigene Stärken und Schwächen sind so besser sichtbar. Basierend auf dem beruflichen Profil schlägt Yooture den Stellensuchenden passende Jobangebote vor. Diese können bei Interesse gleich direkt mit der jeweiligen Firma kommunizieren.

Dominik Bartholdi (l), Martin Scherrer (m) und Claudio Lehmann (r), Gründer der App ‹Yooture›, (Foto: Markus Forte)

Matching-Methode macht den Unterschied

Ironischerweise verliessen die drei Yooture-Gründer ihre sichere Stelle, um sich voll auf die neue Job-Plattform zu konzentrieren. «Wir wollten nach Jahren bei der UBS einfach etwas Neues ausprobieren,» erklärt Martin Scherrer seine Beweggründe. Schnell stellten die Jungunternehmer fest, dass ihnen das Know-how im Umgang mit Matching und grossen Datenmengen fehlte. Also suchten sie einen kompetenten Forschungspartner ‒ und fanden ihn mit der Hochschule für Technik FHNW. Das Institut für Data Science FHNW hat lange Projekterfahrung in «Matching»-Anwendungen und der Analyse von Sozialen Netzwerken. «Die Herausforderung bei Yooture war es, ein sinnvolles Matching von Stellenausschreibung und dem beruflichen Profil zu entwickeln,» sagt Informatik-Professor Manfred Vogel. Eine Stellenausschreibung kann beispielsweise die Anforderung «objektorientierte Programmiersprachen» enthalten. Im Profil der stellensuchenden Person steht aber «Kenntnisse in Perl und .NET». Die Matching-Methode von Yooture erkennt die Übereinstimmung von Anforderung und Kenntnis trotz der unterschiedlichen Bezeichnung.

Finanzierung sichert die Weiterentwicklung

Die intelligenten Funktionen der App überzeugten auch das Publikum des Swiss ICT Awards 2015, die das Start-up mit dem 3. Platz auszeichnete. Solche Erfolge helfen natürlich auch bei der Vermarktung und Finanzierung des Projekts. Kürzlich hat Yooture für seine zweite Finanzierungrunde 1.6 Millionen Franken aufgenommen. Das Geld dient den nächsten Schritten: Partielles Redesign der App, die Programmierung einer Android-Version, Einführung einer  Firmen-Lösung und vor allem die Gewinnung von Nutzern. «Das Wichtigste ist, dass wir stetig mehr User für unser Produkt gewinnen können,» meint Martin Scherrer. Langfristig planen die drei Jungunternehmer die Expansion ins Ausland.

Über Digital Bytes

Digital Bytes ist der Wissenschaftsblog der Hochschule für Technik FHNW. Hier publizieren wir die interessantesten Ergebnisse aus unserer Forschung und Ausbildung und lassen unsere Expertinnen und Experten zu Wort kommen.

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