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Energie & Umwelt

Das ist die schnellste Studentin der Schweiz

Nina Fuchs hat mit ihrem Team den Beschleunigungs-Weltrekord für Elektroautos aufgestellt. Daneben studiert die schnelle Lenzburgerin Elektro- und Informationstechnik. Ihre Erfahrungen aus der «Formula Student» kann sie auch im Studium einsetzen.

Während den Semesterferien jobben Studierende an der Supermarkt-Kasse, liegen am Strand oder büffeln für die Prüfungen. Nicht so Nina Fuchs: Die 24-jährige Aargauerin steigt in ein elektrisches Rennauto und beschleunigt von Null auf Hundert in 1.513 Sekunden. Sie ist Mitglied des Akademischen Motorsportvereins Zürich. Der AMZ  wurde von Studierenden der ETH Zürich gegründet, um bei den jährlich stattfindenden Rennen der «Formula Student» teilzunehmen. Beim Wettbewerb für angehende Ingenieurinnen und Ingenieure aus aller Welt geht es darum, ein Rennwagen von Grund auf zu designen, bauen, testen und schliesslich zu fahren. Jedes Jahr versucht ein neues Team, ein möglich schnelles und verlässliches Rennauto zu konstruieren.

Das Team muss harmonieren

Mittlerweile sind auch Studierende von Fachhochschulen im AMZ-Team dabei. «Die Herausforderung ist, dass das Team gut harmoniert», erklärt Nina Fuchs, «das Fahrzeug ist nur so gut, wie das schwächste Element.» Jedes Teammitglied ist für eine bestimmte Komponente des Rennwagens zuständig. «Die ETH-Maschinenbauer haben ein vertieftes Wissen von Aerodynamik und Chassis Design, während wir FH-Studierende bei der Elektronik im Vorteil sind», schätzt die junge Rennfahrerin ihre Kompetenzen ein.  Die angehende Elektro-Ingenieurin ist für den Motorencontroller zuständig. «Diese Leistungselektronik wandelt den Gleichstrom aus den Akkus in Wechselstrom für den Motor um», erklärt Nina Fuchs, «mit dem Motorencontroller kann man die Frequenz des Stroms beeinflussen und so die Drehzahl des Motors.»

Beschleunigung für das Guinness-Buch

Beim AMZ stimmt offenbar die Mischung im Team. Im Juni dieses Jahres stellten die Jungingenieure einen neuen Beschleunigungsrekord für Elektrofahrzeuge auf. In nur 1.513 Sekunden beschleunigte Nina Fuchs den Boliden von Null auf Hundert. Zum Vergleich: Ein Lamborghini Aventador oder ein Tesla S brauchen etwa drei Sekunden. Diesen Spitzenwert gibt einen Eintrag in das berühmte Guinness Book of Records. An den Rennen der «Formula Student» lief es dann unterschiedlich: In Silverstone (GB) wurde das Team wegen eines technischen Fehlers disqualifiziert, in Spielberg (AUT) gewann AMZ überlegen die Gesamt-Wertung und in Hockenheim (DE) rutschte ein Pneu vom Felgen und verhinderte ein besseres Resultat. Das abschliessende Rennen in Barcelona beendete AMZ auf Platz zwei. «Die Ergebnisse waren zwar durchzogen», gibt Nina Fuchs zu, «aber die Erfahrung auf den Rennstrecken ist unvergesslich.»

Konzentration auf das Studium

Mitte September beginnt für Nina Fuchs wieder das Studium. Die 24-jährige studiert Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule für Technik FHNW in Windisch. Ihr Engagement für «Formula Student» kann sich die Lenzburgerin an das Studium anrechnen lassen. «Ich muss jeden Tag ein neues Problem lösen», sagt die Studentin, «so kann ich viel für das Studium lernen.»  Nächstes Semester muss sie aber vermehrt wieder die Schulbank und weniger das Gaspedal drücken. Nina Fuchs will sich auf Leistungselektronik spezialisieren und hofft auch später in diesem Bereich arbeiten zu können.

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